Anatomie eines furchtbaren Webdesign Kunden aus der Hölle (Infografik)

Ich denke auch dir sind diese fürchterlichen Webdesign-Kunden aus der Hölle bekannt. Schließlich haben sie es geschafft, dass ein Artikel entsteht, der nichts anderes bietet als abschreckende Geschichten über Höllenkunden. Dies geschieht zum Schutz und als Mahnung an alle Designer, die bereits auf ein solches Exemplar gestoßen sind. So verpackt nun die Internetseite Top Web-Design-Schools in einer recht übersichtlichen Infografik all diese Erkennungsmerkmale von furchterregenden Nachfragern von Designleistungen. Du kannst somit auf einem Blick dem Schrecken ins Gesicht sehen!

Dies ist eine tolle Idee, jedoch gibt es die Möglichkeit für zusätzlichen Pfiff und Schwung zu sorgen?

Je kleiner das vorhandene Budget des Kunden ist, umso schrecklicher ist dieser erfahrungsgemäß. So verläuft beispielsweiße die Arbeit sehr angenehm, wenn das vorhandene Budget über 20 TEUR liegt. Doch je geringer die finanziellen Mittel des Kunden, desto mehr versucht dieser herauszupressen. Einige dieser illustren Kunden fanden nun einem Platz im Top Web-Design-Schools und werden dort beschrieben. Jedoch solltest du wissen, dass nicht jeder Kunde zu 100% all diese Sprüche benutzt die nun folgen. Aber es kommen dennoch etliche zusammen.

Los geht es!

  • Mir gefällt es wirklich sehr gut! Jedoch mein Geschäftspartner ist der Meinung, wir sollten die komplette Farbpalette wechseln. Dies ist doch kein Problem?

(Einen Geschäftspartner hat der Kunde natürlich nicht, sondern er versucht lediglich das bekannte Spiel guter und böser Polizist zu spielen.)

  • WordPress ist viel zu kompliziert, ich möchte ja alles Selbst editieren.
  • Dies ist wunderschön, jedoch könnte dieser Bereich noch etwas Schwung und Pfiff gebrauchen.

In der Regel gehören gut 50% der Kunden zu den Personen, die immer nur sagen können, was ihnen nicht gefällt. Jedoch erst dann, wenn dies bereits designt wurde.

Ein hohes Arbeitsaufkommen für wenig Geld, jedoch kein Ergebnis: Unter solch einem Projekt hat wohl jeder schon einmal gelitten.

So sieht bei etwa einem Fünftel der Kunden ein typischer Projektablauf aus:

  • Tag 1: Komplette Begeisterung aller Personen beim Geschäftsabschluss
  • Tag 2: Die Hälfte der vereinbarten Summe wird als Vorschuss vom Kunden gezahlt, gleichzeitig wird ein Vertrag mit sämtlichen Terminen und Rahmenbedingungen unterschrieben.
  • Tag 3: Der Kunde erhält vom Designer 3 Designskizzen. Eine dieser Skizzen gefällt dem Kunden ganz besonders, die beiden anderen konnten nicht überzeugen. Doch dies ist nicht so schlimm, schließlich muss der Kunde die Möglichkeit haben, etwas abzulehnen.
  • Tag 4: In der Regel entscheidet sich der Kunde für genau die Skizze, die vom Designer eigentlich als Ablehnungsvariante angeboten wurde.
  • Tag 7: Ein Prototyp wird vom Designer online geschaltet.
  • Tag 10: Etwa nach drei Tagen meldet sich der Kunde. Dieser ist von der Arbeit begeistert, hat jedoch für morgen ein paar geringfügige Änderungen.
  • Tag 11: 10 Seiten voll Änderungswünsche des Kunden gehen bei dem Designer ein.
  • Tag 15: Alle Änderungen wurden vom Designer umgesetzt, sodass eigentlich ein komplett neues Design entstanden ist.
  • Tag 20: Das neu entstandene Design wurde vom Kunden über das Wochenende sämtlichen Freunden und Bekannten gezeigt. Jedoch hat es diesen Personen rein gar nicht gefallen. Klar, dass nun auch der Kunde dieses Design hasst. Die ganze Arbeit beginnt wieder von vorne.
  • Tag 21: Der Kunde wird vom Designer über die nun deutlich höheren Kosten informiert, schließlich stand das Design ja bereits fest.
  • Tag 30: Erst 9 Tage später lässt der Kunde wieder etwas von sich hören. Dabei erklärt er sich nur bereit, die Hälfte des gewünschten Betrages für dieses neue Projekt zu bezahlen. Der Designer erinnert den Kunden an den abgeschlossenen Vertrag.
  • Tag 35: Nachdem sich der Kunde ganze 5 Tage nicht gemeldet hat, erklärt er sich schließlich bereit, das komplette Projekt noch einmal neu zu starten. Alles beginnt wieder am Tag 1.
Der kurzer Projektablauf beim Schwierigsten aller Webdesign-Kunden

Angenehmer ist es daher, wenn der Designer auf einen Kunden der knallharten Sorte trifft. Schließlich nimmt dies nicht so viel Zeit in Anspruch:

  • Tag 1: Der Designer erhält vom Kunden etwa 20 interessante Webseiten als Anregung.
  • Tag 3: Es werden drei Designvorschläge an den Kunden geschickt, die sich an die vorgeschlagenen Webseiten orientieren.
  • Tag 5: Dem Kunden gefallen keine der gelieferten Vorschläge und er macht sich auf die Suche nach einem neuen Designer.

Ebenfalls in der Infografik vorhanden sind einige wertvolle Tipps, die vom Ersteller gesammelt wurden, um sich rechtlich gegen Höllenkunden zu schützen. Zum Schluss kannst du dir die durchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten anhand einer Statistik betrachten. Jedoch ist hierbei eine Übertragung auf hiesige Verhältnisse nicht möglich.

Mit einem Kommentar kannst du gerne über deine eigenen Erfahrungen berichten.

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Hi, ich bin Mika - WordPress-Enthusiast und Webworker aus Leidenschaft. Ich bin Inhaber der Webdesign Agentur / WordPress Agentur Wolkenhart® und freier Dozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

4 thoughts on “Anatomie eines furchtbaren Webdesign Kunden aus der Hölle (Infografik)

  1. Ursula Martens

    Supi, danke. Das habe ich gerade meinem Webdesigner geschickt, damit er sieht, dass es noch schlimmer geht als mit mir. 😉

    Nee, nicht ganz. Ich habe ihm gezeigt, wie ihr das mit den Icons macht. Meine Website wird gerade relaunched, re-relaunched und dann noch mal überarbeitet… Und jetzt will ich mehr Bilder. Oder Icons. 🙂

  2. Miriam

    Erfahrungsgemäß kann es aber auch bei Aufträgen von großen Unternehmen Komplikationen geben. Denn die sind dann so durchgetaktet, dass sie für alles Richtlinien haben, die umgesetzt werden müssen: in Bezug auf Hosting, Datenschutz, Industriespionage, DIN-Normen und ISO-Zertifiierungen…. Auch dann, wenn es nur um eine kleine Infoseite ohne beispielsweise datenschutzrechtliche Belange geht.

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